Der Wiedereinstieg in Astronomische Themen erfolgt bei mir über die Fotografie. Die Erkenntnis, das visuell hier mitten in Deutschland nicht so viel geht, vieles Schemenhaft bleibt, bedingt dies für mich.
Sicher hätte man die Ausrüstung auch an dunklere Orte schleppen können wie das manch Tapfere machen. Da die Nächte rar sind, in denen die Bedingungen stimmen ( und der Mond ist nur eine kalkulierbare(!) davon), ist es einfach begrenzt was man erreicht.
Grundsätzlich schafft auch die Elektronik kein anderes Wetter, aber sie sieht mehr, hat mehr Reserven, schafft mehr Möglichkeiten.
So sind durch moderne CMOS Sensoren in Astrokameras mittlerweile sehr schnelle Aufnahmen möglich, die in der Kamerasoftware in Echtzeit überlagert werden. In Minutenschnelle sieht man das Bild einer Galaxie auf dem Monitor, quasi live beobachtet, und hier ist nur die Auflösung des Teleskops die begrenzende Komponente.
Dies bedeutet aber Aufwand. Ob der hoch sein muss bedingt der eigene Anspruch: Was will ich fotografieren, Planeten, Grossfeldaufnahmen, Deep Space Objekte.
Die Belichtungszeit ist das um was es sich im Zentrum dreht. Die Sterne sind hell ( die, die wir sehen), aber durch dir Erdrehung bewegen sie sich über das Firmament. Und das gilt auch für dir tausenden Sterne, die der Sensor sieht.
Bei Aufnahmen mit weiten Winkel und einen lichtstarken Objektiv, da geht es schon mehrere Sekunden zu belichten, das hängt von der Brennweite des Objektives ab:
500er Regel: 500 / Brennweite = max. Belichtungszeit
Beispiel: 500 / 20mm Brennweite ergibt 25 sec. Belichtungszeit (bei Vollformat); ansonsten: 500 / 20mm x Cropformat (1,5 APSC).
Wird der Himmelsausschnitt kleiner, so kommt das an Grenzen. Hier muss dann der Fotoaparat der Himmelsbewegung nachgeführt werden.
Dies wird mit hilfe von Astronomischen Montierungen bewerkstelligt.
Hier wird der Fotoapparat aufmontiert, und wird von einer Mechanik, die genau die Himmelsdrehung ausgleicht, nachgeführt. Die Achse um dei diese Bewegung dreht, muss dazu möglichst genau auf den Himmelspol zeigen.
Auch das Fokussieren ist eine Hürde, ein Autofokus fokussiert nicht wirklich am Stern auf Unendlich, hier ist manuell zu fokussieren, und man muss sich elekronisch und über Nutzung von Bahtinov-Maske helfen.
Je besser man abbilden will, (und bei Deep Space Objekten ohnehin), muss man viele Bilder machen, und diese integrieren (stacken), also die vielen Bilder zu einem machen. Hierzu benötigt man Software die das erledigt.
Das Bild wurde mit meiner normalen Kamera gemacht, auf einer Ioptron Star Tracker Montierung zur Nachführung, als Objektiv das Sigma 56mm f1.4, das sind auf Kleinbild gesehen 112m, also schon im Telebereich.
NGC 7000, der Nordamerika Nebel, der Name kommt vom roten Bereich in der Mitte, der ungefähr aussieht wie ein die USA um Umriss, dazu müsste man das Bild um 90° im Uhrzeigersinn drehen. Die Einbuchtung interprätiere ich dann als die Bucht von Kalifornien.
NGC 7000 ist eine Gaswolke in Entfernung von 2000-3000 Lichtjahren, der ionisierte Wasserstoff leuchtet rot. Die Kamera registriert nur sichtbares Licht, im Infraroten strahlt das viel mehr.
https://www.spektrum.de/news/der-nordamerikanebel-im-blick-von-spitzer/1063656
Rechts des Nordamerika Nebels, der Pelikan Nebel. Warm er so heisst?
Schaut hier
https://www.starobserver.org/tag/pelikannebel/
Von diesen Bildern bin ich noch (Brenn)weiten entfernt. Es geht um erste Schritte, und man kann schon einiges erreichen mit relativ wenigen Mitteln.
Viel, viel mehr, als ich vor 40 Jahren mit meinem Tchibo Newton erreichen konnte.
